Frohes neues Jahr! So begann für viele das neue Jahr. Mit Glückwünschen, mit neuen Hoffnungen, mit neuen Vorsätzen.
Doch warum machen wir das überhaupt? Und was hat der Neujahrswechsel mit Qualitätsmanagement zu tun?
Die Antwort ist: Eine ganze Menge! Zwischen Weihnachten und Neujahr lassen viele das alte Jahr Revue passieren und werten es aus. Was lief besonders gut? Was lief besonders schlecht? Gab es Überraschungen, positive als auch negative? Kann ich Lehren aus der Vergangenheit ziehen? Habe ich meine Vorsätze aus dem letzten Jahr erfolgreich umgesetzt?
All diese Fragen, die wir uns stellen, finden wir auch in einer Managementbewertung wieder. Es wird überprüft, ob Ziele eingehalten wurden, ob Ressourcen ausreichend waren, ob es unvorhersehbare Ereignisse gab.
Der einzige Unterschied ist, dass wir bei unserer „Jahresbilanz“ zwischen den Feiertagen das ganze meist nur in Gedanken erörtern, ohne es niederzuschreiben und zu archivieren.
Ebenso verhält es sich mit den Vorsätzen für das neue Jahr.
Wir überlegen uns, wie wir unser Leben verbessern könnten, genauso wie ein Unternehmen sich zu Jahresbeginn neue Qualitätsziele setzt, um das Unternehmen in die Zukunft zu führen.
Auch die Qualität der Vorsätze hat viel Ähnlichkeit mit den Qualitätszielen eines Unternehmens.
Dort heißt es immer: die Ziele sollen SMART sein, also spezifisch (was genau nehme ich mir vor), messbar (kann ich überhaupt überprüfen, ob ich das Ziel erreiche?), angemessen ( ist das Ziel nicht etwas zu hoch gegriffen?), realistisch ( kann ich in einem Jahr wirklich 10.000€ sparen?) und terminiert ( bis wann möchte ich das Ziel erreicht haben?).
Wenn ich all diese Punkte für meine Zielsetzung beachte, sowohl für die Neujahrsvorsätze als auch für die Unternehmensziele, dann erhöhe ich die Wahrscheinlichkeit, dass das Ziel erreicht wird um ein Vielfaches.
Der Wunsch der stetigen Verbesserung, der zu den Grundsätzen des Qualitätsmanagements gehört, findet sich in der Natur des Menschen. Schon unsere Vorfahren, sei es der Homo Habilis oder der Homo Heidelbergensis, die vor Hundertausenden von Jahren die Erde bevölkerten, strebten nach ständiger Verbesserung ihrer Lebensumstände. Die Herstellung von den ersten Werkzeugen unterlag damals schon Verfahren, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden und die Werkzeuge wurden nach ihrer Fertigung einer Qualitätskontrolle unterzogen.
Und obwohl es damals noch keine Unterteilung in Jahre und Monate gab, haben die Urmenschen schon intuitiv die Vergangenheit analysiert und sich Ziele für die Zukunft gesetzt. Den einzigen Unterschied zu unseren heutige Neujahrsvorsätzen und Qualitätszielen findet man eigentlich nur in der Art der Ziele.
Wenn also Ihr Qualitätsmanager oder -beauftragter demnächst wieder von den nötigen Verbesserungen spricht, denken Sie einfach daran, dass wir uns vermutlich ohne die stetigen Verbesserungen immer noch in einer Höhle in Äthiopien befinden würden.
Das Qualitätsmanagement liegt einfach in der Natur des Menschen.
Autorin: J. Kahler